After Work Party
Die Einleitung zum Schwerpunkt
Mit dem Ende des Nominalsozialismus und dem völkischen Aufbruch in Deutschland hatte sich für einen großen Teil der verbleibenden radikalen Linken die Thematisierung der sozialen Frage erst mal erledigt. Sicher auch die aktionistisch wahrnehmbarsten Teile der linken Zerfallsprodukte verzichteten nicht völlig auf antikapitalistische Agitation. Allerdings tat sich dabei eine weitreichende Diskrepanz zwischen radikalem Gestus und analytischer Substanz auf. Der staatsantifaschistischen Teilbereichsdiebstahl sollte die Wirkung dieser Leerstelle erst richtig freisetzen. Vor allem für die Antifabewegung folgten daraus die bis heute anhaltende inhaltliche Desorientierung und die fortschreitende organisatorische Auflösungstendenz. Dem rückwertsgewandten Prophetentum, welches im Nachgang immer schon alles gewusst haben will und schon aus Gründen der eigenen politischen Identität die Linke nur als immerwährende Katastrophengeschichte denken kann, ist damit nicht das Wort geredet. Die Entwicklung lässt durchaus eine differenzierte Bewertung zu. Weiter…