Kleine Episoden zur Veranschaulichung der These, dass linke Ikonen oder Codes, niemals per se links sind und ohne Zusammenhang nichts gut/richtig/'unser' ist: April 2001, Hamburg, Hafen, Riverkasematten. Da lädt der Investor, der auch die Flora gekauft hat, auf ehemals feindlichem Terrain zur Medianight als Abschluss des Hamburger Dialogs ein, privatisiert damit ein weiteres Stück öffentlichen Raumes, der bisher nicht nur fast unbemerkt von stadtlichen Augen genutzt wurde, sondern auch Teil des neuen Parc Ficion Projekts werden sollte. Sympathische Leute, wie die Pudelcrew samt Stammstars, und Linke, wie Hafenstrassenleute plus Umfeld, mobilisieren trotz kurzfristiger Bekanntgabe zu Gegenaktivitäten. Ein wenig Gerangel um das Recht auf Durchgang, führt zu kleinen Auseinandersetzungen zwischen Uniformierten und der nennen wir sie mal Politfraktion auf der Hafentreppe. Dann wird unnötig geknüppelt und vielleicht fliegen Gegenstände durch die Luft. Auf der Kulturseite am Absperrgitter mit dabei Jochen D, Sänger bei den neuerdings recht ängstlichen B, und ein jungscher Polizist. In der Diskussion sagt der eine: "Sind Sie nicht Jochen Diestelmeyer? Ich habe alle Ihre Platten zu Hause."
Es könnte den Einwand geben, dass es nicht so verwunderlich ist, wenn semikritische und –intellektuelle Musik die scheinheilige Zivilgesellschaft oder sogar einen Staatsbüttel anspricht. Also ein weiteres Beispiel aus dem Musiksektor: am 1.9. begannen zwar ein paar der Trottel in Leipzig unter dem Motto: Damals wie heute: für Frieden und Freiheit! mit Marschmusikklängen ihren Marsch ins Desaster, nachdem sie aber ein paar hundert Meter später gestoppt wurden und sich zum Teil beleidigt auf die Strasse setzten, erklangen aus den Lautsprechern andere Töne. Die an diesem Ort nach wie vor erstaunen, und linke Herzen zum Brechen bringen können.. Das Demotape enthielt: Fehlfarben (Geschichte wird gemacht), Ideal (Blaue Augen), Ton Steine Scherben (Die letzte Schlacht gewinnen wir).
Ain't nothing but a Beliebigkeit!
Phase 2 Leipzig