Südafrika also. Keine Beschreibung ist den JournalistInnen zu abgedroschen, da wird von »sonniger Wildnis«, »ursprünglicher Natur« oder »Kapstadt der guten Hoffnung« geschrieben. Noch schlimmer: Die Sportfunktionäre und Fußballexperten mobilisieren noch mal alles, inklusive rassistischer Klischees, um doch noch einen Run auf die Tickets, Hotels und den FIFA Tünnef zu erzeugen. Wird wohl nicht klappen. Schade für einzelne Gewerbetreibende in Südafrika, aber in FIFA üblicher Manier wurde ohnehin schon dafür gesorgt, dass nur verdient, wer dem Fußballmonopolisten Tantiemen, Miete oder ähnliches bezahlt. Sperrzonen für KleinhändlerInnen um jede Sportstätte, der geschützte Namenszug »Südafrika 2010«, damit auch ja kein Schlüsselanhänger, keine Tasse und kein Magnet von örtlichen Produzierenden verkauft werden kann, sind da noch die kleineren Ekelhaftigkeiten. Gleichzeitig wird von der Unterstützung für Afrika, sportlicher Entwicklungshilfe und den riesigen Möglichkeiten für ein armes Land geheuchelt.
Klar, so funktioniert Kapitalismus, trotzdem bzw. gerade deshalb 'ne Sauerei.
Das erste Spiel der deutschen Männer findet in Durban statt, der Stadt, die zum Synonym für universellen Antisemitismus geworden ist. Bei der UNO Weltkonferenz gegen Rassismus 2001 war es zu antisemitischen Ausschreitungen bis hin zu »Juden raus!« Rufen gekommen. Die Folgekonferenz Durban II 2009 in Genf, im Vorfeld von einigen Staaten wie z.B. USA, Kanada, Israel, Italien und, auf den letzten Drücker, von Deutschland boykottiert, bot ein weiteres Mal Ahmadinejad ein Forum für seine Vernichtungsfantasien gegen Israel
Aber das ist nur eine freie Assoziation und hat nichts mit der WM zu tun. Diesmal, ohne Ballack und ohne Kuranyi, besteht doch eine reelle Chance auf ein frühes Ausscheiden, das an dieser Stelle bereits einige Male für WM's und EM's erhofft wurde.
Sei es wie es sei. Wave your flag und knick die deutschen ab. Der Sommer bringt Wichtigeres als Fußball: Seetage, Bordsteinnächte und Outdoor-Tischtennis zum Beispiel.
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