Then what?

Die Coen Brüder und ihre Frage nach der Produktion von Bedeutung

Es gibt kaum einen Artikel über die Coen Brüder, der nicht betont, wie skurril und absurd die Figuren und Situationen ihrer Filme sind. Unbeachtet blieb indessen, dass die Absurdität einer Systematik geschuldet ist, und dass sich ihren Filmen stets dieselbe Frage zugrunde legen lässt: Die Frage nach der Produktion von Bedeutung.

Insbesondere Miller's Crossing, The Man Who Wasn't There und ihr neuester Film, A Serious Man, lassen sich zu einer Trilogie anordnen. In allen drei Filmen geht es darum, dass für die Produktion von Bedeutung eine Unschärfe entscheidend ist, und dass an oder sogar unmittelbar in dieser Unschärfe das Subjekt steht. Das Subjekt entscheidet über den Zustand der Unschärfe, über eine unklare Situation, aber so, dass es nicht wissen kann, was seine Entscheidung bedeutet haben wird. Man könnte sogar sagen, Subjekt ist, was über den Zustand der Unschärfe entscheidet, aber ohne wissen zu können, was die Bedeutung dieser Entscheidung sein wird. Oder vielmehr kann es, eben weil es sich in jener unscharfen Situation befindet, sich gerade nicht entscheiden, jedenfalls nicht auf eine souveräne, sinnvolle Weise. In welcher Situation es sich überhaupt befindet, das stellt sich paradoxerweise erst dadurch heraus, dass eine Entscheidung gefallen ist und dadurch, gleichsam nachträglich und rückwirkend, eine Situation »getroffen« wird, die bereits vergangen ist.

Elementarteilchen

In Miller's Crossing geht es, wie schon der Titel andeutet, um die Produktion von Bedeutung durch Überschneidungen. Im Film kreuzen und überlagern sich Wege und Figuren, Interessen und Zwecke, und zwar so, dass nicht zu entscheiden ist, auf welcher Seite die Figuren stehen, wessen Interesse sie gedient und welche Zwecke sie verfolgt haben. Der Film lässt den Beobachter auch im Unklaren darüber, ob die Figuren darüber überhaupt für sich selbst Klarheit haben. Jedenfalls sind die Figuren und ihre Handlungen nicht eindeutig zuzuordnen, stets kreuzen sich Figuren, überschneiden sich ihre Wege und überlagern sich ihre Interessen.

Über The Man Who Wasn't There habe ich bereits einen etwas unpräzisen Artikel in der Phase2 4/2002 geschrieben. Im Kern ging es darum, dass der Film Antwort auf eine der Grundfragen der Philosophie gibt. Die Frage lautet: »Warum ist überhaupt Etwas und nicht vielmehr nichts?« Und The Man Who Wasn't There gibt die Antwort: Weil etwas für das Nichts da ist. »The Man«, Ed, ist nur dazu da, dass sich etwas ereignet, während er selbst teilnahmslos bleibt, als sei er nicht da gewesen. Hier steht jemand für die Entscheidung nur rein als solche, er sorgt sogar dafür, dass dramatische Ereignisse eintreten – und doch bleibt er selbst völlig unbeteiligt, als wäre er unbedingt notwendig für diejenigen Ereignisse, für die er überflüssig gewesen sein wird – ganz wie der Filmtitel es sagt.

Auch in A Serious Man steht bereits der Titel für die Idee des Films. Und auch hier geht es um das Subjekt der Entscheidung. Es steht aber nicht, wie in Miller's Crossing, für die Überlagerung von Situationen und für die Unentscheidbarkeit, auf wessen Seite und für welche Interessen die Subjekte handeln. Das Subjekt steht auch nicht, wie in The Man Who Wasn't There, für die Entscheidung nur rein als solche, ohne selbst teilzunehmen. Es steht gleichsam vor der Entscheidung, ohne sich rational (seriously) entscheiden zu können. Es befindet sich in einer uneindeutigen, unscharfen Situation, deren Sinn es nicht begreifen, mit der es darum nicht souverän umgehen und in der es keine rationalen Entscheidungen treffen kann.

Der »Serious Man« steht, wie der Name sagt, für die Rationalität oder »Ernsthaftigkeit« der Entscheidung. Er wird als ein ehrlicher und unbestechlicher Mann eingeführt, zudem als ein Mann der Wissenschaft (Physikprofessor), ein tadelloser Familienvater, der versucht, in jeder Situation aufrichtig zu bleiben und rational zu handeln. Gleichwohl hilft ihm das nicht weiter in Situationen, von denen er nicht weiß, was sie bedeuten und welchen Sinn sie haben.

So will sich etwa in der familiären Situation seine Frau aus heiterem Himmel von ihm trennen, weil sie sich in einen Kollegen verliebt hat; im Beruf lässt ihm ein koreanischer Student, um seine Prüfung zu bestehen, Bestechungsgeld zukommen, doch obwohl der Bestechungsversuch ziemlich eindeutig ist, streitet er ihn ab; und beides geschieht ausgerechnet in einer Zeit, in der die Entscheidung über seine Festanstellung ansteht – und es gibt bereits Gerüchte, die seine moralische Integrität betreffen.

Er selbst bringt all diese Situationen, in denen er sich befindet, gleich zu Beginn des Films seinen Studierenden bei, allerdings gleichsam »naturalisiert«. »Jetzt wird es spannend«, sagt er, während er, ganz Mann der Wissenschaft, die Pointe der Quantenmechanik am Beispiel von »Schrödingers Katze« an der Tafel illustriert. Dieses Gedankenexperiment veranschaulicht, dass sich physikalische Zustände auf ihrer elementarsten Ebene überlagern und sich in Gleichzeitigkeit, Unentschiedenheit oder Unschärfe befinden, in einem Zustand jedenfalls, der erst entschieden wird, indem er gemessen wird. (In dem Gedankenexperiment ist eine Katze, bevor ihr Zustand durch das bloße Nachsehen gemessen und entschieden wird, sowohl lebendig als auch tot.) In dieser Messung ist der Beobachter Teil des Systems, er ist entscheidend für einen Zustand, der ohne seine Messung als unscharf hingenommen werden muss. Das Paradoxe ist nicht nur, dass es überhaupt einen solchen unentschiedenen Zustand in der Natur gibt, sondern dass das messende und beobachtende Subjekt zu ihm dazugehört, obwohl es doch eigentlich äußerer und unbeteiligter Beobachter eines (rein physikalischen) Naturzustandes sein müsste. Die Naturwissenschaft stößt hier an ihre Grenze, weil sie untrennbar und unmittelbar mit der beobachteten Natur verschränkt ist und über oder für sie entscheidet, obwohl sie zur objektiven Beschreibung der Natur doch auf die Position eines äußeren, unbeteiligten und neutralen Beobachters angewiesen ist.

In derselben Situation oder besser, in derselben Verschränkung mit dem eigenen Zustand, befindet sich auch der Serious Man. Er kann die Bedeutung seiner familiären und seiner beruflichen Situation nicht eindeutig bestimmen, obwohl er sie doch gleichsam von außen betrachten und beschreiben kann. Er weiß daher auch nicht, wie er mit den Situationen umgehen soll, wie er sich entscheiden soll und was seine Entscheidungen bedeuten werden, obwohl nur solche Entscheidungen wiederum jene Situationen scharf stellen können. Er steht daher genau genommen auch nicht vor einer Entscheidung, sondern vor einer unscharfen Situation ohne die Möglichkeit einer rationalen Entscheidung. Weil er nicht begreift oder jedenfalls nicht akzeptieren kann, dass diese Situation nichts ist als die Normalität selbst, meint er am Rande des Wahnsinns zu stehen, verzweifelt – und trifft letztlich gar keine Entscheidung.

Schlimmer noch, wenn er versucht, sich überhaupt erst über eine bestimmte Situation Klarheit zu verschaffen, dann stellt sich eine andere Situation »scharf«. Diese Situation wird von den Coen Brüdern äußerst treffend in einer der schönsten Sequenzen in Szene gesetzt (der Szene ist auch das Bild auf dem Filmplakat entnommen.) Als der Serious Man auf dem Dach seines Hauses die Antenne ausrichtet, um das eigene Fernsehbild scharf zu stellen, kommt ihm auf einmal das Nachbargrundstück in den Blick, und dort stellt sich gleichsam das Nachbarbild »scharf« (in doppelter Hinsicht): Vom Dach aus kann er die nackte Nachbarin erkennen, die in ihrem Garten ein Sonnenbad nimmt.

Auch die Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen werden, wenn das Subjekt nicht Herr der eigenen Situation und darum nicht in der Lage ist, souverän zu entscheiden, auch das zeigt der Film auf eine treffende Weise, wobei das »treffend« buchstäblich zu nehmen ist. Seit Robert Musils Roman Der Mann ohne Eigenschaften wissen wir, dass in der modernen Gesellschaft die angemessene Art und Weise, Entscheidungen zu treffen, der Unfall ist. Und auch im Fall des Serious Man wird eine Entscheidung durch einen Unfall getroffen. Genauer gesagt, sind es aber zwei Unfälle, denn als der Serious Man auf seiner Fahrt zur Arbeit neben sich den koreanischen Studenten auf dem Fahrrad sieht und sich dadurch ablenken lässt, stößt er plötzlich mit einem andere Auto zusammen – während zur selben Zeit, aber ansonsten ohne jeden erkennbaren Zusammenhang, der Kollege, wegen dem ihn seine Frau verlassen will, ebenfalls einen Unfall baut und stirbt. Dieser Unfall, der wie durch eine nicht-kausale Fernwirkung mit seinem eigenen zusammenzuhängen scheint, wird uns gar nicht erst gezeigt. (Dass der Serious Man mit seinem Widersacher dasselbe »System« teilt – also beide dieselbe Frau begehren – wird durch dessen ständige erzwungene Umarmungen veranschaulicht. Die Frau des Serious Man besteht ihm gegenüber wiederum auf einer rituellen Ehetrennung gemäß jüdischem Glauben; hier wird eine in der Vergangenheit eingegangene Verschränkung rückwirkend gelöst und korrigiert.)

Weil das Subjekt aber auf ebenso konstitutive wie unbestimmbare und unverfügbare Weise mit der eigenen Situation verschränkt ist und keine Position außerhalb zu ihrer Beurteilung einnehmen kann, sucht es Zuflucht bei jener Instanz, die solch eine äußere und übergreifende Position einzunehmen scheint. So ruft der Serious Man, ansonsten eher Mann der Wissenschaft als des Glaubens, diejenige Instanz an, die über Allem steht und als einzige in der Lage sein müsste einzusehen, wozu kein Einzelner aufgrund der Verschränkung in die eigene Situation in der Lage ist: die Transzendenz. Und weil diese Position eines absoluten Beobachters für das einzelnen Subjekt nicht nur nicht einzunehmen ist, sondern auch kein direkter Kontakt zu einem solchen Beobachter möglich ist, bleibt nur der Gang zum Vermittler zwischen Transzendenz und Immanenz, göttlichem Jenseits und irdischem Diesseits. Drei Rabbis, in aufsteigender Hierarchie (wobei zum letzten Rabbi nicht er selbst, dafür aber sein Sohn vorgelassen wird), sollen ihm weiterhelfen.

Indes stellt sich heraus, dass diese Vermittler gar nicht dazu da sind, im Namen Gottes (der im Judentum nicht namentlich genannt werden darf und darum nur Ha Shem – »der Name« – genannt wird) Klarheit zu schaffen. Sie sind im Gegenteil dafür zuständig, für die Unergründlichkeit Gottes und den unscharfen Zustand, in den er den Menschen entlassen hat, passende Worte und treffende Bilder und Gleichnisse zu finden. So weist ihn der erste Rabbi darauf hin, dass letztlich alles eine Frage der Beobachtung und Wahrnehmung sei. Der zweite kennt für die offene Situation des Serious Man eine entsprechende Geschichte, und als der Serious Man nach Ausgang und Sinn dieser Geschichte fragt, kann der Rabbi wiederum mit solchen Fragen nichts anfangen: »Who cares?«

Die Botschaft der beiden Rabbis hat ihm freilich bereits der koreanische Student gegeben, jener Student, der wegen fehlender Mathematikkenntnisse durchgefallen war und der sich darauf berufen hatte, dass er doch die eigentliche Aussage des Schrödingerschen Gedankenexperiments und des Paradoxons verstanden habe, und der das, sooft er wegen der Bestechung zur Rede gestellt wird, beweist.

Serious Man: »I can interpret, I know what you meant me to understand.« Student: »Mere sir my sir.« Serious Man: »Mere sir my sir«? Student: »Mere surmise, sir. Very uncertain.«

Während der koreanische Student ihm beweist, dass er die Lektion über den paradoxen Zustand auf der elementaren Ebene, auf der wir uns alle befinden, gelernt habe, besteht der Serious Man ihm gegenüber darauf, dass »erst die Mathematik alles beweise«. Alles andere seien doch »nur Bilder«, und das Paradox der Katze verstehe er ja selbst nicht…

Noch präziser bringt es der Vater des Studenten auf den Punkt, der auf Frage, woher denn dann das Bestechungsgeld komme wenn nicht von seinem Sohn, forderte: »Accept the mystery.«

Und auch der letzte und höchste Rabbi, vor den zwar nicht er selbst, dafür sein Sohn aufgrund bestandener Bar Mitzwa vortritt, hat eine ähnliche Botschaft parat wie alle anderen. Sie wird zwar nicht im Namen »des Namen« verkündet, dafür aber im Namen der Jefferson Airplane (der Originaltext wird vom Rabbi, wie üblich, leicht uminterpretiert): »When the truth is found to be lies and all the hope within you dies – then what?«

Natürlich endet der Film damit, dass der Serious Man endlich eine Entscheidung trifft (er nimmt das Geld des koreanischen Studenten an und lässt ihn bestehen), und dass im selben Moment anderer Stelle eine Entscheidung fällt, und natürlich erfahren weder wir noch er selbst, was die gefallene Entscheidung denn genau getroffen hat. Und natürlich geht es wieder um ein unscharfes Bild, nämlich um eine Röntgenaufnahme: Sein Arzt ruft an, er möge doch persönlich vorbeikommen, es gebe da etwas wegen der Röntgenaufnahme der Lunge von neulich zu besprechen…

Ach ja, und dann war da ja noch der Prolog, in dem ein jüdisches Ehepaar Besuch von einem Bekannten erhält, von dem nicht klar ist, ob er ein Dybukk ist (nach jüdischem Volksglauben ist das ein Besessener, ein verbohrter Toter, dessen Seele sich aufgrund ihrer Verfehlungen nicht von der irdischen Existenz trennen kann und nach einem lebenden Körper sucht, um diesen zu besetzen). Während der Ehemann sich nicht sicher ist, ob es sich um einen Besessenen handelt oder nicht, fällt seine Frau bereits eine Entscheidung, indem sie den Dybbuk (?) ersticht. Der Dybukk (?) hat bereits die Waffe in der Brust, da wird folgender Dialog zum Prolog des Films:

Dybbuk?: »What a wife you have!"

Man (Velvel): »Woman, what have you done?"

Dybbuk?: »Yes, what have you done? I ask you, Velvel, as a rational man [? a Serious Man]. Which of us is posessed?"

(Im Abspann steht übrigens für die Rolle: »Dybbuk?« – wir wissen also auch dann nicht, ob Dybukk oder nicht, und was die Entscheidung der Frau bedeutet hat…)

Die Verlegenheit der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft und ihr Souverän

Die Filme der Coen Brüder gehören in die Reihe der »großen Erzählungen« (Lyotard), nämlich in die großen Erzählungen derjenigen Enttäuschungen, die das Subjekt der aufgeklärten, bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft sich selbst bereitet hat. Nach Kopernikus sind wir nicht der Mittelpunkt im Universum, nach Darwin sind wir keine Geschöpfe Gottes, nach Marx beherrschen wir unsere eigene Ökonomie nicht, nach Freud ist das Ich nicht einmal der Herr im eigenen Haus, und Nietzsche zufolge macht sich der Mensch überhaupt lächerlich, weil er sich selbst nicht überwinden kann.

Doch wie kann das gesellschaftliche Verhältnis, das wir als Subjekte teilen müssen, rational entschieden werden, wenn nicht durch diese selbst? Wer oder was trifft die Entscheidung über unser Verhältnis? Oder vielmehr, wie können wir überhaupt in ein und dasselbe Verhältnis eingehen?

In dieser allgemeinen Verlegenheit springt das Geld für uns ein. Das Geld ist entscheidend dafür, das gesellschaftliche Verhältnis sowohl im Zustand der Unschärfe zu halten als auch die Unschärfe durch eine Messung zu entscheiden. Mit anderen Worten, dasselbe Geld, das uns in ein »rein gesellschaftliches Verhältnis« (Marx) entlässt, entscheidet auch dieses Verhältnis, und zwar indem es auf quantitativ eindeutige Weise all unsere Arbeiten und all ihre Resultate in ein bestimmtes Verhältnis setzt. Nur das Geld ist durch seine Funktion als Maß, Tauschmittel sowie durch seinen kapitalistischen Selbstbezug G-W-G' in der Lage, das Verhältnis von Arbeit und Kapital in Form der Vermittlung ihrer Resultate, der Waren, zu messen und dadurch den Zustand unseres gesellschaftlichen Verhältnisses (den Wert, das »rein gesellschaftliche Verhältnis«) zu entscheiden. Es stellt in Form des Austauschens und Zirkulierens der Waren nicht nur unser gesellschaftliches Verhältnis »scharf«, sondern auch jenes Verwertungsverhältnis, das zur Produktion der Waren notwendig gewesen ist. Das Geld sagt uns also durch die Warenwerte stets, was die Produktion wert gewesen sein wird, d.h. welche gesellschaftliche Bedeutung all unsere disparaten Privatarbeiten und all ihre vereinzelten und zerstreuten Resultate eigentlich gehabt haben. Das Geld misst in Form der Vermittlung der Waren beständig das gesellschaftliche Verhältnis, das wir durch unsere Arbeiten miteinander eingehen, und stellt es quantitativ und insofern eindeutig heraus, mehr noch, es misst sogar dasjenige Verhältnis, das unsere Arbeit mit ihrer eigenen, im Kapital akkumulierten Vergangenheit eingegangen ist.

 Kurzum, das Geld setzt durch seine Funktionen Gegenwart und Vergangenheit wie in einem einzigen gesamtgesellschaftlichen Messprozess auf quantitativ eindeutige Weise ins Verhältnis und hält uns so über unsere Gesellschaft auf dem Laufenden, während das Geld selbst zur zeitübergreifenden Klammer unserer Vergesellschaftung wird. Solange uns kein Gott, kein absolutes Wissen und kein Kommunismus zu Verfügung stehen, muss das Geld einspringen, um Entscheidungen zu treffen, zu denen kein einzelnes Subjekt, kein Staat und keine sonstige Instanz in der Lage ist. Das Geld ist da, weil nichts über unser gesellschaftliches Verhältnis entscheiden kann.

~Von Frank Engster. Der Autor ist am Institut für Methodenkritik tätig.